Preiserhöhung

Ein Grundsatz der Bonner Kaffeebrennerei ist es, hochwertigen Kaffee (specialty coffee) einzukaufen, die Transparenz bis zur Farm oder Kooperative zu gewährleisten und faire Preise zu bezahlen. Dabei liegen die Preise deutlich über Fairtrade-Niveau. Das ist einen Frage der Wertschätzung gegenüber jenen, die den Kaffee anbauen und jenen, die ihren Kaffee in der Bonner Kaffeebrennerei kaufen.

In 2021 gab es nun eine massive Erhöhung der Rohkaffeepreise:

1)     Der Weltmarktpreis für börsengehandelten Kaffee stieg um ca. 60%. Ein Grund dafür lag im größten Kaffee-Anbauland der Welt, Brasilien. Hier hat Frost zu erheblichen Schäden an den Kaffeepflanzen geführt. Das brachte einen erheblichen Ernterückgang und höhere Börsenpreise mit sich.

2)     Im Zuge der Coronapandemie sind globale Lieferketten in einen extremen Streßtest geraten: Erntehilfe war schwierig zu organisieren, Häfen gesperrt, Container und Schiffsplätze kaum zu ergattern usf. Das führte zu massiv angestiegenen Logistikkosten (Faktor 5) in 2021. Betroffen waren grundsätzlich weltweit gehandelte Güter, aber eben auch die Kaffeebranche und ihre Lieferkette.

3)     Im Zuge des allgemeinen Preisanstiegs haben auch Farmen und Kooperativen, die specialty coffee produzieren, die Differenz zum Börsenpreis umgesetzt bzw. beibehalten. In den meisten Anbauländern stiegen wiederum die Kosten für Erntehilfe, Materialien zur Ernte etc. Andere haben ihren Ernten ohne sorgfältige Nacharbeiten (Aufbereitung/Sortierung) an fliegende Händler zu dem gestiegenen Börsenpreis verkauft. Das lässt sich mit mit weniger Aufwand umsetzen, als bei Specialty-Qualitäten, was wiederum zu einer Verknappung des Angebots und steigenden Preisen führt.

Konkret gab es im Einkauf in 2021 einen Preisanstieg bei „unseren Farmen/Kooperativen/Kaffees“ um 80-90%. Das betrifft vor allem Guatemala und Brasilien, in 2022 auch Indien. Nichtsdestotrotz bleiben die Farmen und Kaffees im Programm. Denn die Qualitätsdifferenz und die großartige Arbeit soll honoriert werden. Übersetzt auf die Verkaufspreise der Bonner Kaffeebrenerei liegt die aktuelle Preisanpassung bei 3,5% (Back to black und New Noise von 27,90/kg auf 28,90) – 7% (Heroes und Black Celebration/Soft Shock von 28,90 auf 30,90/kg ), also sehr moderat. Nicht erhöht wurde 1979 und Latin Lingo, da hier Kontrakte vor der Preisrallye abgeschlossen wurden. Die Hoffnung ist, dass es in 2022 eine Marktberuhigung gibt und der Einkaufspreis wieder etwas nachlässt, so dass trotz der „zu geringen Preiserhöhung“ wieder wirtschaftlich gearbeitet werden kann.

Orientierungspunkt auch für den Specialty Markt: Der Börsenpreis für den konventionellen Handel

Screenshot: Finanzen.net

Verkostungswettbewerb der Deutschen Röstergilde 2021

Ich danke der Academy für das Erkennen von Talent…

Yeah! Zwei Mal Gold an die #bonnerkaffeebrennerei im Verkostungswettbewerb der @roestergilde ??Einmal für Root Down als Filter aus Äthiopien und dann für 1979 als Espresso aus Ruanda. Danke an die Kiyumba Washing Station für den großartigen Robusta und @degfai @kambacoffee für den wundervollen äthiopischen Natural!

#specialtycoffee #roastery #bonn #rösterei #wettbewerb #handwerk #coffee #robustarules

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Kaffeetrends, Klimawandel und Zertizierungen

Bio- und Fair-Trade-Siegel – Wieviel Fairness und Nachhaltigkeit sind bei einem der weltweit wichtigsten Handelsgüter überhaupt möglich?

Das ist eine gute Frage. Mich persönlich hat der Zertifikatehandel noch nicht überzeugt. Einmal im Jahr bin ich auf Ursprungsreise, auch hier zeigen sich die meisten Farmerinnen und Farmer wenig begeistert von den Siegeln. Sie werden ja als erstes zur Kasse gebeten für das Zertifikat und für das Auditing vor Ort. Wenn überhaupt eine Prüfung stattfindet und nicht einfach nach Zahlungseingang ein Zertifikat verschickt wird. So hab ich’s zumindest in El Salvador mitbekommen. Die Grundfrage der sozialen Fairness ist: How much gets the farmer. Das beantwortet leider kein Siegel. Hinzu kommt, dass einzelne Kleinbauern sich alleine gar nicht zertifizieren lassen können. Sie sind systematisch ausgeschlossen von der vermeintlichen Fairness. Hier gibt’s auf Seite der Zertifizierer noch einigen Verbesserungsbedarf. Quijote Kaffee in Hamburg zeigt als Röster, wie maximale Transparenz aussehen kann, die GEPA z.B. scheint als Organisation die Fairness auch anders zu interpretieren, Amarella oder Finca Finest als Rohkaffeeimporteur usw. Am Ende ist auch immer die Frage, wieviel Fairness und Nachhaltigkeit wir als Konsumenten einfordern.

Mehr dazu im Interview mit dem Crema Magazin

Coffeeguide 2021

Zum Start des Jahres gibt’s schöne Erwähnungen im Print: Coffee Guide, Schnüss, Top-Magazin und zwei Fernsehbeiträge im WDR mit Beteiligung der Bonner Kaffeebrennerei bzw. Bonner Kaffeeschule…

Coffeeguide 2021 @cremamagazin – die besten Adressen für guten Kaffee

The Rhineland Coffee Enjoyment

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